Der Markt bleibt in Bewegung

Geopolitische Risiken, CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) und Fachkräftemangel: Wir fassen die wichtigsten Entwicklungen 2024 auf dem Industrieversicherungsmarkt zusammen und zeigen auf, wie sie den Versicherungsmarkt beeinflussen.

Die Erneuerungsrunde 2023/2024 ist abgeschlossen. Funk konnte die Risiken erfolgreich platziert und bietet somit seinen Kunden weiterhin Planungssicherheit. Trotz Herausforderungen wie Konflikten in der Ukraine und Nahost, Naturkatastrophen, Inflation, Zinswende, Maklerkonsolidierung und Fachkräftemangel konnte Funk überzeugen.

Bekannte Herausforderungen, neue Regulatorik

Auch 2024 bleibt die Risikolandschaft komplex und unsicher. Der Versicherungsmarkt sieht sich heute vielfältigen, miteinander verknüpften Risiken gegenüber, die sich gegenseitig verstärken. Dies gilt besonders für geopolitische und geoökonomische Entwicklungen. Militärischen Konflikten, Naturkatastrophen durch den Klimawandel und Cyber-Angriffe sind die führenden Risikofaktoren. Weiters wirken sich hohe Energie- und Rohstoffpreise, Inflation, Zinswende, fragile Lieferketten und daraus resultierende Produktionsengpässe auf die Kapazitäts- und Preisentwicklung der Industrieversicherung aus.

Auch regulatorische Themen stehen im Fokus. Vor allem die neue CSRD-Richtlinie der EU, die von Unternehmen verlangt, ihre Nachhaltigkeitsstrategie in einem speziellen Bericht offenzulegen.

All diese Faktoren beeinflussen den Risikotransfer von Unternehmen und müssen in ihrer Gesamtheit berücksichtigt werden. Der Absicherungsbedarf der Unternehmen steigt, während Versicherungskapazitäten begrenzt sind. Versicherer haben einen höheren Informationsbedarf nicht zuletzt um ihre Profitabilität zu verbessern und um der wachsenden Anzahl von Schäden, den Belastungen durch Naturkatastrophen und steigenden Rückversicherungskosten entgegenzuwirken.

Insgesamt bleibt die Situation der Industrieversicherung auch im Jahr 2024 herausfordernd. Es wird weiter mit individuellen Anpassungen der Preise und Kapazitäten in diversen Sparten zu rechnen sein, abhängig von der jeweiligen Risiko- und Schadensituation. Die Risikoträger evaluieren weiterhin sorgfältig ihre Zeichnungskapazitäten und Limite, wodurch Risikomanagement an Bedeutung gewinnt. Gleichzeitig würdigen Versicherer vermehrt die Bemühungen der Unternehmen, ihre Risikosituation aktiv zu optimieren.

Die wichtigsten Entwicklungen in den Sparten

Die Risikoqualität und Verfügbarkeit von Informationen wird weiterhin entscheidend für eine adäquate Risikoplatzierung sein. Dies gilt vor allem für Branchen oder Industriezweige, die aufgrund ihrer Tätigkeit, Betriebsumgebung oder Produktionsmittel mit höheren Risiken verbunden sind. Für diese Risiken steigt die Relevanz von Risikotransparenz, Schadenprävention und sicheren Prozessabläufen in den Unternehmen. Demgegenüber würdigen Versicherer eine höhere Eigentragung der Unternehmen und effektiv abgesicherte Risiken. Hier zeigt sich ein wiederkehrendes Zeichnungsinteresse. Modelle zur Eigentragung von Risiken wie (virtuelle) Captives oder parametrische Deckungen können den klassischen Risikotransfer ergänzen. Funk berät gern zu den Details dieser alternativen Risikotransfermöglichkeiten.

Während die Schadenbelastung in der Sparte Sach durch Großschäden und Naturkatastrophen bleibt, müssen vor allem Erstversicherer immer mehr Risiken selbst tragen. Zwar kann inzwischen mehr Balance zwischen Angebot und Nachfrage in der Rückversicherung beobachtet werden, jedoch wählen die Rückversicherer immer kritischer aus, welche Risiken sie tragen, führen Klauseln ein und verteuern zeitgleich die Prämien. Im internationalen Versicherungsmarkt hat die Erneuerungsrunde 2023/2024 gezeigt, dass auch hier Risikoinformationen für eine adäquate Platzierung essenziell sind, der Risikoappetit für schwere Risiken u. a. für Unternehmen mit Kohlebezug tendenziell abnimmt sowie das Prämienniveau hoch ist.

Die Situation im Haftpflichtmarkt bleibt bei Risiken mit US-Exponierung vorerst angespannt. Ein weiteres Thema in der Haftpflicht-Versicherung ist der unter anderem der PFAS Ausschluss. Die EU plant, den Einsatz von PFAS wegen gesundheitlicher Bedenken einzuschränken. Obwohl dies noch nicht umgesetzt ist, reagiert die Versicherungsbranche bereits mit Ausschlüssen für 2024, um Haftungen für mögliche Spätfolgen zu vermeiden.

In der Kfz-Sparte wird sich die angespannte Situation fortsetzen. Fachkräftemangel, höhere Werkstattlöhne und gestiegene Ersatzteilpreise belasten die Erträge der Versicherer.

Im Cyber- und D&O-Versicherungsmarkt zeichnet sich eine Stabilisierung ab, erkennbar an der erhöhten Verfügbarkeit von Kapazitäten. Unternehmen müssen jedoch weiterhin hohe Cybersicherheit nachweisen, um adäquaten Schutz zu erhalten. Funk unterstützt ganzheitlich.

Die Entwicklungen deuten auf weiterhin viel Bewegung im Markt im Jahr 2024 hin. Funk steht in engem Austausch mit Versicherern, um Kunden frühzeitig über Trends zu informieren. Wir setzen uns dafür ein, dass Prämien und Selbstbehalte differenziert und risikogerecht bewertet werden. Mit Fachexpertise und Marktkenntnis unterstützt Funk Kunden bei der Risikobewertung und -platzierung und nutzt dazu auch internationale Versicherungsmärkte. Umfassende Beratung beim Aufbau und Ausbau zukunftsorientierter Absicherungskonzepte ist ebenfalls Teil des Angebots.

Alle Sparten und Herausforderungen

Einen Überblick über alle Sparten der Industrie-Versicherung (Stand: Juli 2023) bekommen Sie in unserem Funk Forum Markt-Spezial.

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17.01.2024

Ihr Kontakt

Süleyman Yenier, BSc